Venice: Googles neuer Suchalgorithmus macht SEOs zu schaffen
Das neue Google-Update Venice hat Deutschland erreicht und sorgt für einige grundlegende Veränderungen in der SEO-Welt. Nach Panda, Freshness und Pinguin ist Venice der vierte Suchalgorithmus und stellt viele Optimierer vor ungeahnte Herausforderungen. Bereits die ersten Tage haben gezeigt: Das Update begünstigt in erster Linie Seiten mit lokalem Bezug.
Auf den ersten Blick ist der Bezug zu lokalen Anbietern für viele Website-Betreiber erst mal eine gute Nachricht, doch der erste Schein kann trügen: Gibt der Schuhmacher aus Uelzen von seinem heimischen Computer bei Google eine Suchanfrage zu seinem eigenen Laden ein, wird dieser in der Ergebnisliste wahrscheinlich weit oben aufgeführt. Doch dieses ändert sich, startet sein Bruder aus dem entfernten Bamberg die gleiche Suchanfrage: Der Shop ist bei Google nur schwer zu finden und wird weit unten aufgelistet. Für einen Schuhmacher, der seine Kunden aus der nächsten Umgebung bedient, ist das sicherlich kein Problem. Für Webshops, die ihre potentiellen Kunden im gesamten Bundesgebiet haben, allerdings schon.
Für SEOs bedeutet dieses, dass die Kollegen in Süddeutschland ganz andere Ergebnisse erzielen als man selbst. Die Ergebnisse sehen an jedem Rechner also anders aus. Um künftig ein repräsentatives Ranking erstellen zu können, müsste eine regionsbezogene Suche durchgeführt werden, bei der anschließend ein Durchschnitt ermittelt wird. Lokale Unterschiede sind aber vermutlich nicht die einzigen Faktoren, die für die unterschiedlichen Ergebnisse sorgen. Durch Venice spielen offenbar auch inhaltliche Aspekte eine große Rolle.
Um diesem Problem einigermaßen Herr zu werden, haben sich bereits ein paar Lösungsansätze bewährt. Zum einen empfiehlt sich der Einsatz eines “jungfräulichen” Browsers, der weder eine Search-History, noch ein Cookie-Verzeichnis hat. Dieser Browser sollte ausschließlich für SERP-Tests verwendet werden. Eine andere Möglichkeit ist die Verwendung einer “Goat Machine”, die den Rechner komplett “blank” einrichtet. Nach jedem Einsatz wird die Platte komplett gelöscht und in den “blanken” Zustand zurückgesetzt. Relativ einfach haben es Linux-User: Beim Start des Rechners mit einer Boot-CD ist der Browser automatisch “blank”.